Andeutung der Lösung von Schlüsselproblemen selbstständiger Künstler
Die Ministerin für Kultur und Information der Republik Serbien Maja Gojković und Vetreter des Verbandes der bildenden Künstler Serbiens (ULUS), einer der aktivsten Organisationen im Bereich der Kulturpolitik in diesem Jahr, führten am 10. Dezember ein Gespräch über die Lösung einiger der Schlüsselprobleme selbstständiger Künstler, was den informalen Beginn eines lang erwarteten Dialogs darstellt.
Das Arbeitstreffen mit Maja Gojković, der stellvertretenden Ministerpräsidentin der Regierung Serbiens, fand im Rahmen ihres Besuchs der Herbstausstellung von ULUS „Eingeflochten“ im Kunstpavillon „Cvijeta Zuzorić“ statt, durch die sie von der Kuratorin Maja Ćirić geführt wurde.
Maja Gojković, Maja Ćirić, photo: MCI
Das Ministerium machte eine kurze Mitteilung in den Sozialnetzen über das Arbeitstreffen mit Vetretern von ULUS angesichts von Fragen, die für die Lage der selbstständigen Künstler von Bedeutung sind.
Wie dem Portal SEEcult.org im ULUS mitgeteilt wurde, gehörten zu den Gesprächsthemen unter anderem die Finanzierung der Programmaktivitäten dieses Verbandes, der Status des Kunstpavillons „Cvijeta Zurzorić“, Probleme, mit denen selbstständige Künstler wegen nicht beglichenen Beiträgen für Kranken- und Rentenversicherung konfrontiert sind, wofür größtenteils lokale Selbstverwaltungen die Schuld tragen, sowie das Ausschreiben für die Akquirierung von Kunstwerken, das im Jahr 2020 ausgeblieben ist. Es wurde auch eine ganze Reihe von anderen Fragen thematisiert – inklusive die neuerlichen verbalen Angriffe auf Künstler.
Danilo Prnjat, Maja Ćirić, Maja Gojković, photo: MCI
Danilo Prnjat, Mitglied des Kunstrates des ULUS, teilte SEEcult.org mit, es scheine, dass die neue Einberufung des Ministeriums für Kultur und Information den politischen Willen zeige, einige der Schlüsselprobleme aus dem vorhergegangenen Zeitraum zu lösen, sowie die Bereitschaft, eine Reihe von Lösungen erörtern, die Arbeitsgruppen des ULUS auf Grund einer Analyse der prekären Lage der Künstler erstellt und größtenteils mit der Assoziation Unabhängige Kulturszene Serbiens und der Union der Verbände der bildenden Künstler der Vojvodina (SULUV) auch auf andere Probleme im Kulturbereich in Serbien reagiert haben.
Es wurde unter anderem auch über die strukturelle Mitfinanzierung des ULUS diskutiert, der als repräsentativer Verband mit mehr als 2.500 Künstlern Mittel für „anvertraute“ Arbeiten empfängt, während er für das Jahresprogramm in seinen Galerien auf Grund des Ausschreibens des Ministeriums für Kultur für gegenwärtiges künstlerisches Schaffen dieses Jahr eine bescheidene Unterstützung von nur ca. einer Million Dinar erhielt.
Herbstausstellung, photo: Bojan Kovacevic / SEEcult
ULUS hat acht Beschäftigte, die aus der Zeit der ehemaligen Verwaltung übernommen wurden, aber nur für drei von ihnen können Monatsgehälter aus den Mitteln von anvertrauten Arbeiten sicher gestellt werden.
Ein besonderes Problem stellen die Ausstellungsräume dar – die Galerie ULUS in der Straße Knez Mihailova wurde auf Grund der Restitution den ehemaligen Eigentümern zurückgegeben; der Pavillon „Cvijeta Zuzorić“ steht vor einer Rekonstruierung, die die Stadtverwaltung nach einer untransparenten Entscheidungsprozedur ohne Teilnahme der Vertreter des ULUS bekannt gab.
Herbstausstellung, photo: Bojan Kovacevic / SEEcult
Nach Worten von Danilo Prnjat wurde während des Gesprächs mit der Ministerin versichert, dass der Status dieses Ausstellungsraums, der in den 20-er Jahren des letzten Jahrhunderts errichtet wurde, gerade auf Initiative des Verbandes der bildenden Künstler durch einen speziellen Vertrag gelöst werden könnte.
Eines der Themen während des Gesprächs waren auch die neuerlichen verbalen Angriffe und Drohungen gegenüber einzelnen Künstlern, die von Vertretern des Ministeriums für Kultur und Information verurteilt wurden, sowie Reaktionen des ehemaligen Ministers Vladan Vukosavljević, die in der fachlichen und in der breiten Öffentlichkeit heftige Reaktionen hervorgerufen hatten.
(SEEcult.org)
*Support: International Relief Fund of the German Federal Foreign Office, the Goethe-Institut, and other partners