Neue-alte Prioritäten der Regierung Serbiens in der Kultur
Die Mandatarin der Regierung Serbiens und bisherige Ministerpräsidentin Ana Brnabić kündigte größere Investitionen in den Kultur- und Kreativsektor an und betonte das besondere Bedürfnis nach Entwicklung der künstlerischen Ausbildung von Jugendlichen, nach Förderung der Infrastruktur in der Kultur und nach der Lösung von dem Problem des Status von selbstständigen und freien Künstlern.
„Man kann keine Gesellschaft haben, die auf Innovationen gründet, wenn nicht viel mehr in Kultur und kreatives Schaffen investiert wird“, sagte am 28. Oktober Ana Brnabić während der Vorstellung des Exposees im Parlament Serbiens, in dem sie die neue Regierung als proeuropäisch beschrieb und als Hauptziele den Kampf gegen Covid-19, die Bewahrung der Interessen des serbischen Volkes auf Kosovo und Metochien, den Kampf gegen Kriminal und die Mafia, die Bewahrung der Unabhängigkeit und selbstständigen Eintscheidungstreffung Serbiens, die Rechtsstaatlichkeit und die wirtschaftliche Stärkung anführte.
Als ganz besonders wichtig im nächsten Mandat im Bereich der Kultur gab Brnabić größere Investitionen in die Kunstbildung junger Talente an. In diesem Kontext betonte sie das Bedürfnis nach Aufbau, Erweiterung und Förderung der Arbeitsbedingungen an Kunsthochschulen, wobei sie sie die Fakultäten für Musik und für bildende und angewandte Künste in Belgrad hervohob.
„Wir können nicht eine Fakultät für Musikkünste in einer Räumlichkeit haben, die vor 80 Jahren als provisorisch errichtet wurde“, sagte sie und fügte hinzu, dass Projekte für diese drei Fakultäten schon in Gang gebracht wurden.
Sie kündigte ebenfalls die Förderung von fachlichen Mittelschulen und die Stärkung der Kunstausbildung in Gymnasien an. Mit Stolz fügte sie hinzu, dass neben spezialisierten IT-Abteilungen zum ersten Mal auch Kunstabteilungen eingeführt wurden – vorläufig in vier Gymnasien.
Angesichts der Prioritäten der neuen Regierung im Bereich der Kultur sprach Ana Brnabić auch über bessere Arbeitsbedingungen in der Kunst mit einem „Fokus auf Individuen“ bzw. auf selbstständige und freie Künstler.
„Ich bin sicher, dass wir den Status von selbstständigen und freien Künstlern nach mehreren Jahrzehnten endlich regeln werden“, sagte die Mandatarin.
Sie kündigte auch die Förderung der Umbestimmung von Objekten des Kultur- und Industrieerbes an und zwar durch „Eröffnung neuer Kulturzentren und kreativer Räume“.
In Zusammenarbeit mit der Regierung in Novi Sad betonte sie auch die benötigte Unterstützung des Projektes „Novi Sad – Kulturhauptstadt Europas“, das wegen der Covid-19-Pandemie auf das Jahr 2022 verschoben wurde. Im Ziele der Dezentralisierung und der Stärkung von Kulturinstitutionen auf lokaler Ebene betonte sie ebenfalls das Bedürfnis nach der Anregung eines einheimischen Projektes der „nationalen Hauptstadt des Schöpfertums“.
Unter den Prioritäten wurde wieder die Fertigstellung des Nationaltheaters in Subotica angeführt.
Ana Brnabić kündigte auch eine „Reihe von neuen Projekten“ an, vornehmlich den Bau des neuen Gebäudes der Belgrader Philharmonie.
„Ich bin auf die Tatsache stolz, dass wir die erste Regierung sind, die von internationalen Finanzinstitutionen – in diesem Fall von der Entwicklungsbank des Europarates - einen Kredit in der Höhe von 20 Millionen Euro ausschließlich für Investitionen in Infrastruktur im Kulturbereich und für die Verbesserung der Arbeitsbedingungen für unsere Künstler aufgenommen haben“, sagte Ana Brnabić, die für die Position der Ministerin für Kultur und Information Maja Gojković, die bisherige Vorsitzende des Parlaments Serbiens und eine hohe Funktionärin der Serbischen Fortschrittspartei vorschlug.
*Photo: screenshot/RTS
(SEEcult.org)
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