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15.09.2020 | 13:11

Wieviel kostet das Denkmal zu Ehren des Stefan Nemanja?

Wieviel kostet das Denkmal zu Ehren des Stefan Nemanja?

Eine Gruppe von Professoren der Philosophischen Fakultät der Universität in Belgrad forderte vom Sekretariat für Kultur der Stadt Belgrad Daten über die Kosten für die Erarbeitung und Aufstellung des grandiosen Denkmals zu Ehren des Stefan Nemanja auf dem Sava-Platz. Auf Grund des Informationsfreiheitsgesetzes wurden Daten über die Kosten der Erarbeitung und Aufstellung des kontroversen Denkmals gefordert, dessen Autor der russische Bildhauer Alexander Rukavishnikov ist.

Der Antrag wurde an das Sekretariat für Kultur der Stadt Belgrad als dem Ausschreiber und Besteller des Projektes gestellt, in dessen Rahmen Rukavishnikov ausgewählt wurde. Es wurden Daten über alle Kosten bzw. über die gesamte Prozedur des Ausschreibens, der Erarbeitung, des Transports und der Aufstellung des Denkmals zu Ehren des Stefan Nemanja sowie über die engagierten Unternehmen und Individuen gefordert, die für diese Arbeiten verantwortlich waren, aber auch Daten über Termine der Vertragsabschließungen und über die Quelle der finanziellen Mittel für diese Kosten.

Der Erarbeitung und Aufstellung des Denkmals zu Ehren des Stefan Nemanja befindet sich im Brennpunkt der öffentlichen Aufmerksamkeit, wessenthalben „die Einsicht in vollständige Informationen über alle Aspekte dieses Prozesses von außerordentlicher Bedeutung ist“, wurde im Antrag angeführt, der von den Professoren Dubravka Stojanović, Ognjen Radonjić, Saša Brajović, Nenad Makuljević und Milan Vukomanović gestellt wurde.

Die Historikerin Dubravka Stojanović sagte für das Tagesblatt Danas, dass sie diesen Antrag unterstützt hat, weil sie die Ästhetik des Denkmals gänzlich missbilligt und ganz besonders, weil die Stadtregierung der Öffentlichkeit über die Kosten dieses Projektes keine Rechenschaft abgelegt hat.

Sie sagte, dass das Denkmal von monstruösen Dimensionen ist, Kitsch darstellt, das herrliche Gebäude des ehemaligen Hauptbahnhofs verbaut und dass der Preis scheinbar ein Geheimnis darstellt.

Der stellvertretende Bürgermeister der Stadt Belgrad Goran Vesić antwortete auf die Forderung auf der Facebook-Plattform und gab an, dass die Forderung von einer „falschen Elite“ gestellt wurde.

„Für Dubravka Stojanović und die falsche serbische Elite ist Stefan Nemanja ein MONSTRUM? ... Wenn wir sie fragen, soll Serbien überhaupt kein Denkmal zu Ehren des Stefan Nemanja haben. Wenn wir sie fragen, darf Serbien keine Geschichte haben. Wenn wir sie fragen, braucht Serbien die Familien Nemanjić, Karađorđević oder Obrenović überhaupt nicht, weil wir kein Recht auf Geschichte haben“, schrieb Vesić unter anderem.

Der Errichtung des Denkmals widersetzten sich ebenfalls mehr als 3.000 Bürger, die seit Anfang August eine Online-Petition unterschrieben und die Einstellung der Arbeiten gefordert haben.

„Wir widersetzen uns der Errichtung dieses unangemessenen und missgestalteten Denkmals, dem Missbrauch von Geschichte und öffentlichem Raum und der Verwandlung Belgrads in eine Schande von „fortschrittlichem“ Kitsch. Den Akt der Errichtung dieses Denkmals sehen wir als Gewalt, die gegenüber der Stadt und ihren Bürgern ausgeübt wird und als Ausdruck der Eigenliebe der kleptokratischen Regierung. Wir fordern die Einstellung der Arbeiten und die Aufhebung aller Entscheidungen, die sich auf dieses megalomanische und sinnlose Projekt beziehen, in dem gesetzeswidrig und irrsinnig die Gelder der Bürger Serbiens vergeudet werden“, wurde in der Petition angeführt, die von dem visuellen Künstler und preisgekrönten Schriftsteller Dejan Atanacković in Gang gebracht wurde.

*Photo: Beoinfo

(SEEcult.org)

*Support: International Relief Fund of the German Federal Foreign Office, the Goethe-Institut, and other partners

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